Das Minarett gilt (zumindest im Hot Ice) als bester Eisfall im Muotatal, und nach einigen optimistischen Berichten in den einschlägigen Bergsteigerportalen ist diese Tour auf meine Wunschliste gerutscht. Laut Führer checkt sie bei Wi6- ein, was mir doch im Voraus einiges an Kopfzerbrechen bereitete. Bin ich der Tour gewachsen? Ist sie mehr schwierig als gefährlich, oder eher umgekehrt? Und könnte uns die Sonne, welche ab Mittag im Fall ist, uns einen Strich durch die Rechnung machen? Oder gar eine Lawine runterrauschen? Anyway, zumindest einen Versuch ist es wert, und bei einem Ablooser gäbe es ja mit den Twin Towers eine valable Ausweichtour.
Mit dem ersten Zug nach Brunnen, von dort mit dem Mobility ins Muotatal und auf dem schneebedeckten Strässchen ins Hürital, genauer gesagt bis Äbnet. Ab hier gehts dann mit Skis weiter ins Hürital, und zuletzt über einen schier endlosen Hang mit 1000 Spitzkehren an den Einstieg. Nach guten zwei Stunden teilweise anstrengendem Spuren haben wir es dann geschafft. Der Einstieg ist in einem engen Felsschluff.
Bald haben wir die Schuhe gewechselt, die Schrauben entsichert, und los gehts. Eine erste Stufe, etwa Wi2, bereitet jedenfalls keine Schwierigkeiten, und das Schneefeld darüber ist höchstens aus lawinentechnischer Sicht problematisch, wobei es allerdings kaum über 30° ist. Von hier sieht man den Fall in seiner ganzen Pracht:
So eindrucksvoll sieht das Teil allerdings nicht aus. Vor allem auch die Wi6- Säule scheint extrem gut gewachsen, das Wasser scheint nichts von der "Minarett-Initiative" zu wissen, die den Bau von Minaretten untersagt.
Ich starte dann in die erste Seillänge. Von irgendwelchen röhrigen Säulen oder ähnlichem, wie im Führer erwähnt, ist nicht viel zu spüren. Vielmehr ist es kompaktes, recht gut zu kletterndes Eis, vielleicht in Tick spröde, aber nie unangenehm. Die Seillänge ist etwa 45 Meter lang, und kaum mehr als Wi4.
Jetzt steigt Thomas vor, über leichteres Gelände (Wi3) erreicht er den Sockel der Säule und kann unter dem Felsüberhang hinter die Säule steigen und dort Stand machen. Hier hat es auch eine bereits vorhandene Eissanduhr zum Abseilen.
Interessantes Licht, wenn die Sonne von aussen auf das Eis scheint.
Jetzt folgt die Schlüssel-SL der Tour, mit einem furchterregenden Wi6- bewertet. Dass dies zur Zeit kaum zutreffend ist, zeigte eigentlich schon der Blick von unten auf das fett gewachsene Teil. Und tatsächlich, die kurze Seillänge bis über den Felsüberhang wartet mit knappen sechs senkrechten Metern in bestem 'Sorbet' auf, wohl etwa Wi4+.
Der Stand bietet aber eine wunderschöne Aussicht über die Zentralschweizer Voralpen. Überhaupt ist die lanschaftliche Schönheit wohl der Hauptpluspunkt dieser Tour.
Als Abschluss wartet noch eine hübsche, weniger steile Seillänge (Wi3-) durch einen hübschen Felsgully auf Thomas. Vom Abschlussstand an einem Baum linkerhand erreicht man mit 2x60 Meter abseilen das Schneefeld, und nochmals 50 Meter (Abseilen an Baum rechts) führt zurück an den Einstieg.
Facts:
Hürital, "Minarett", Wi4+, 200 Meter. Bei wenig Eis wahrscheinlich erheblich schwieriger.
Landschaftlich sehr reizvolle Tour, allerdings gibts an anderen Orten mehr Klettermeter für wesentlich weniger Zustieg. Viel sonniger Genuss ist aber garantiert!
Die Sonne scheint Mitte Februar ab 12 Uhr in die Säule, und etwa ab 12:45 in den unteren Teil.
Mit dem ersten Zug nach Brunnen, von dort mit dem Mobility ins Muotatal und auf dem schneebedeckten Strässchen ins Hürital, genauer gesagt bis Äbnet. Ab hier gehts dann mit Skis weiter ins Hürital, und zuletzt über einen schier endlosen Hang mit 1000 Spitzkehren an den Einstieg. Nach guten zwei Stunden teilweise anstrengendem Spuren haben wir es dann geschafft. Der Einstieg ist in einem engen Felsschluff.
Bald haben wir die Schuhe gewechselt, die Schrauben entsichert, und los gehts. Eine erste Stufe, etwa Wi2, bereitet jedenfalls keine Schwierigkeiten, und das Schneefeld darüber ist höchstens aus lawinentechnischer Sicht problematisch, wobei es allerdings kaum über 30° ist. Von hier sieht man den Fall in seiner ganzen Pracht:
So eindrucksvoll sieht das Teil allerdings nicht aus. Vor allem auch die Wi6- Säule scheint extrem gut gewachsen, das Wasser scheint nichts von der "Minarett-Initiative" zu wissen, die den Bau von Minaretten untersagt.
Ich starte dann in die erste Seillänge. Von irgendwelchen röhrigen Säulen oder ähnlichem, wie im Führer erwähnt, ist nicht viel zu spüren. Vielmehr ist es kompaktes, recht gut zu kletterndes Eis, vielleicht in Tick spröde, aber nie unangenehm. Die Seillänge ist etwa 45 Meter lang, und kaum mehr als Wi4.
Jetzt steigt Thomas vor, über leichteres Gelände (Wi3) erreicht er den Sockel der Säule und kann unter dem Felsüberhang hinter die Säule steigen und dort Stand machen. Hier hat es auch eine bereits vorhandene Eissanduhr zum Abseilen.
Interessantes Licht, wenn die Sonne von aussen auf das Eis scheint.
Jetzt folgt die Schlüssel-SL der Tour, mit einem furchterregenden Wi6- bewertet. Dass dies zur Zeit kaum zutreffend ist, zeigte eigentlich schon der Blick von unten auf das fett gewachsene Teil. Und tatsächlich, die kurze Seillänge bis über den Felsüberhang wartet mit knappen sechs senkrechten Metern in bestem 'Sorbet' auf, wohl etwa Wi4+.
Der Stand bietet aber eine wunderschöne Aussicht über die Zentralschweizer Voralpen. Überhaupt ist die lanschaftliche Schönheit wohl der Hauptpluspunkt dieser Tour.
Als Abschluss wartet noch eine hübsche, weniger steile Seillänge (Wi3-) durch einen hübschen Felsgully auf Thomas. Vom Abschlussstand an einem Baum linkerhand erreicht man mit 2x60 Meter abseilen das Schneefeld, und nochmals 50 Meter (Abseilen an Baum rechts) führt zurück an den Einstieg.
Facts:
Hürital, "Minarett", Wi4+, 200 Meter. Bei wenig Eis wahrscheinlich erheblich schwieriger.
Landschaftlich sehr reizvolle Tour, allerdings gibts an anderen Orten mehr Klettermeter für wesentlich weniger Zustieg. Viel sonniger Genuss ist aber garantiert!
Die Sonne scheint Mitte Februar ab 12 Uhr in die Säule, und etwa ab 12:45 in den unteren Teil.
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