"Ganderleitärä" im Schächental

 Für etwas ältere Kinder darf es ruhig auch mal etwas mehr Action sein - zum Beispiel ein leichter Klettersteig. Die "Gander-Leitern" im Ruogig-Gebiet ist ein guter Einsteiger-Klettersteig, der allerdings bereits etwas Klettererfahrung sowie umsichtiger Umgang mit Kindern erfordert. So gilt es, sich zuerst an einem Fixseil über steiles Gras hochzuhangeln, bevor man die namensgebende, etwa 10 Meter lange und fast senkrechte Leiter erklimmt. Bringt man das nötige Rüstzeugs mit, wird man mit einer wunderbaren, spannenden Bergtour belohnt, der dank ihrer Kürze auch für Kinder problemlos machbar ist.

Ausgangspunkt für diese Wanderung ist die Bergstation Ruogig, erreichbar von Brügg im Schächental. Auf einem Alpweg wandert man zuerst zur Alp Gand. Hier stiegen wir kurz weglos hoch Richtung Ost, um bald einen auf der Karte nicht eingezeichneten, aber im Gelände gut sichtbaren Pfad zur Ganderflue zu erreichen. Diesem Pfad folgt man jetzt in zwei Kehren bis unter die SW-Wand des Hagelstöckli (gleich rechts der Ganderflue). Hier hat es ein flacheres Plätzli, wo man auf Klettersteig umrüsten kann, d.h. Klettergurt und Helm montieren, zudem die Kinder an ein Seil nehmen. 

Am Fixseil traversiert es sich einfach und sicher


Jetzt werden die Wiesen steiler, und man erreicht ein Fixseil. Zuerst quert man horizontal am Fixseil, wobei gute Tritte in der schrofigen Wiese das Gehen erleichtern. Man erreicht eine Rinne, die man jetzt hochkraxelt. Es hat immer wieder kurze steilere Aufschwünge, die teils mit Metalltritten oder kurzen Leitern überwunden werden. So gelangt man bald zu einem markanten Balkon hoch über der Felswand, den man nach Westen ein paar Meter traversiert. Hier beginnt die namensgebende Leiter, die zuerst fast senkrecht, später dann etwas weniger steil etwa 10 Meter über eine Felswand hochführt. Am Ende der Leiter navigiert man auf einem Pfad um eine Felsnase herum und kommt so in weniger steiles Gelände. Über grasige Hänge erreicht man kurz darauf den Grat.

Über die namensgebende "Ganderleitärä" gelangt man in leichteres Gelände 


Ab hier ist wieder Wandergelände angesagt. Auf einem kleinen Pfad folgt man +- dem Grat, und gelangt so auf den Wanderweg, der zum Sattel zwischen Siwfass und Hagelstock führt. Hier hat man den höchsten Punkt dieser Bergtour erreicht (man könnte natürlich in wenigen Minuten noch zum eigentlichen Hagelstock). Jetzt steigt man ab zum Schön Chulm, Ende Herbst kann in dieser schattigen Passage bereits Schnee liegen. Vom Schön Chulm steigt man auf dem guten Wanderweg (Kinder evtl. an die Hand) ab nach Süden, und gelangt so ohne grössere Probleme zurück zur Alp Gand, wo die flachen Alpweiden zu einer ausgedehnten Rast mit Blick auf die ganze Tour einladen.

Fast schon Hochtouren-Ambiente im Aufstieg zum Hagelstock


Facts:

  • Aufstieg/Abstieg rund 400hm
  • Jahreszeit: Sommer-Herbst
  • Highlights: Leitern und Felsen
  • Gefahren: Dies ist keine 'normale' Wanderung mehr, sondern ein leichter Klettersteig. Infolgedessen ist entsprechendes Material (s. unten) und Erfahrung für eine sichere, kindertaugliche Begehung nötig.
  • Material: Klettergurt, Helm, Seil resp. Reepschnur (ideal 10-20m), 2-3 Expresse, Karabiner. Klettersteigsets nicht zwingend notwendig
  • Karte

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